Samstag, 26. Dezember 2015

Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Es ist gerade etwas ruhig hier bei uns aus dem Blog. Ok, bis Weihnachten
war ich ein paar Tage krankheitsbedingt außer Gefecht, aber ich möchte Euch
heute erzählen, warum die Zeit gerade so knapp ist bei mir.






Ich möchte Euch einfach mal meine Erfahrungen als freiwilliger Asylhefer schildern.
Wir leben in einer kleinen Gemeinde mit etwa 4000 Einwohnern. Ende Oktober
kamen bei uns die ersten Flüchtlinge in ihrer Notunterkunft, bei uns die Sporthalle, an. 
Drei Familien aus Afghanistan und vier Familien aus Syrien. Da mich das Thema schon 
einige Zeit sehr beschäftigt, ich aber bis dahin keine persönliche Erfahrung mit Flüchtlingen 
hatte, war es für mich klar, ich möchte hier irgendetwas tun und ich möchte nicht wegschauen.





Ende Otober war es dann soweit und ich ging mit einer lieben Bekannten zum erstem Mal in 
die Unterkunft. Ich war sooo aufgeregt, ich kanns Euch kaum erklären - ich hatte ja überhaupt 
keine Ahnung was mich erwartet.

Noch nie in meinem Leben hab ich so viele dankbare und liebe Menschen getroffen, 
wie die letzten zwei Monate. Eigentlich wollte ich nur alle paar Tage mal vorbeischauen 
und war dann doch täglich viele Stunden bei meinen neuen "Freunden". Die Hilfe bei 
uns im Ort ist wirklich überwältigend. Jeden Tage sind viele Helfer da und lernen mit 
den Menschen deutsch, spielen mit den Kindern oder wir gehen einfach nur ein 
Stündchen spazieren. Und es wird jeden Tag schöner. 

Seit sechs Wochen sind zwei afghanische Familien bei uns im Ort in einem
Haus untergebracht. Leider konnten die anderen Familien nicht im gleichen Ort
bleiben, aber sie sind nicht weit weg. 

Mein neuer freiwilliger Nebenjob ist jetzt z. B. Hausaufgabenbetreuung bei vier Kindern
an zwei Tagen die Woche. Die Kids sind so unglaublich lieb und fleißig, dass könnt ihr
Euch gar nicht vorstellen. Oder wir fahren mal zum Einkaufen - dafür bekomme ich
dann super leckeres afghanisches Essen gekocht :-)
 
Über drei Monate waren sie auf der Flucht und noch nie, so sagen sie, sind sie so gut 
behandelt worden wie bei uns. Wir können es uns alle gar nicht  vorstellen, welch 
unsagbar schweren Weg sie gegangen sind. Sie haben alles zurückgelassen und wollen 
einfach nur "safe" leben. Und sie wollen in die Schule gehen und lernen und sie wollen 
arbeiten. Mir ging das ganze wochenlang so ans Herz, dass ich jeden Morgen um vier Uhr 
hellwach war, alles wichtige erledigte und dann vormittags, sobald die Kinder in der Schule 
waren, bei den Flüchtlingen sein konnte. Manchmal ist das wirklich viel, nicht wegen der Zeit, sondern diese vielen Einzelschicksale...... und ich weiß, dass sie unsagbare Angst
haben, weil sie alles verloren haben und auch nicht wissen, ob sie bei uns bleiben
dürfen. Sie haben keine Heimat mehr - aber das Heimweh wird immer bleiben.
Alles was ihnen blieb ist die Hoffnung.

Ich verstehe auch die Angst von vielen - auch ich habe da ein bißchen Angst, vor dem was 
noch alles kommen wird.

Aber - ich habe nicht Angst vor den Menschen - denn (die allermeisten) sind
wie Du ich ich. Mir gehts super und ich lebe noch :-) Vielleicht sogar intensiver als zuvor.

Wo ist die Islamisierung Deutschlands denn bitte stecken geblieben? Ich habe sie
noch nicht gesehen, wahrscheinlich irgendwo im Meer versunken. So viele jammern rum und bedauern sich selbst. Wir in Deutschland haben noch lange keinen Grund zu jammern. Klar 
haben wir alle unsere "Problemchen", aber nach meinen Erfahrungen mit den Menschen, sind
diese Problemchen gar keinen Gedanken wert. Anstatt mit anzupacken wird so viel
rumgeheult, als gäbe es kein Morgen mehr. Es gibt sogar zwei, drei Leute bei uns im Ort, die
sich überlegt haben, ihre Kinder aus unserer Grundschule zu nehmen, weil die Turnhalle mit
den Flüchtlingen gleich nebenan ist! Hallo? Das ist doch krank oder?  Und hoffentlich
brauchen nicht gerade diese Menschen auch mal Hilfe! Mag sein, dass der Islam nicht
zu Deutschland gehört. Kann auch sein, dass der Teufel in jeder Religion steckt. Kann auch
sein, dass ich irgendwann feststelle, ich habe Fehler gemacht und ich hab mich getäuscht.
Vieles kann, nix muss! Wer weiß das schon? Ich meine, wer weiß schon, was irgendwann
einmal sein wird? Ganz sicher weiß ich, dass die Erfahrung, die ich jetzt gerade mache
goldrichtig und sehr wichtig ist.

Mir ist auch bewusst, dass wir die Welt nicht retten können und dass der riesige Flüchtlingsstrom, 
der gerade kommt, wahrscheinlich nicht zu bewältigen ist. Aber wir können die Menschen, die 
hier sind, mir Respekt und menschenwürdig behandeln.





Es sind die Begegnungen mit Menschen,
die das Leben lebenswert machen.


Und wir sollten alle dankbar sein, dass wir genau an diesem Fleckchen Erde geboren sind und 
leben dürfen.

Wir hatten einfach nur verdammt viel Glück.

 Ganz liebe Grüße, Christiane





Mittwoch, 23. Dezember 2015

Fröhliche Weihnachten für euch

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie balde,
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
                                       Rainer Maria Rilke




In diesem Sinne wünschen wir euch allen ein besonders
 schönes Weihnachtsfest mit viel Zeit und Raum 
für besinnliche Gedanken.

Im kommenden Jahr 2016 sollen Glück und Gesundheit
euch allezeit begleiten und euch viele spannende
 Momente bescheren.
 Ganz liebe Grüße von
Alex. Christiane und Susanne

Freitag, 4. Dezember 2015

Herzlichen Dank...

.... sagen wir allen Besuchern + Ausstellern und an all die fleißigen Helfer im Hintergrund,  die zum Gelingen unserer Ausstellung  "Winterzauber" am 21. November beigetragen haben. Es war einfach wieder überwältigend!
Nun ist es an der Zeit einmal durchzuatmen und die Adventszeit
in gemütlicher Runde zu genießen.




Auf diesem Wege wünschen wir allen treuen Lesern eine ruhige und stressfreie Adventszeit!
Und in Vorfreude auf den kommenden Nikolaustag möchte ich euch noch ein Gedicht - das viele von euch bestimmt schon einmal lernen mussten - ins Gedächtnis rufen:
" Von drauß' vom Walde komme ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor,
und wie ich so strolcht' durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht" rief es, "alter Gesell",
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmeltor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
                                                                       Theodor Storm
Einen schönen 2. Advent wünscht euch allen
Alex.
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